Eduard Scholz, Fotograf im schlesischen Bunzlau, weist sich durch einen Aufdruck im Passepartout als Urheber dieser Daguerreotypie aus. Die alte Dame, bei der es sich um die Tante des Fotografen handelte, sitzt an einem Tisch, auf den sie den Unterarm ablegt. In ihrer anderen Hand hält sie ein großes Tuch. Im Hintergrund erstreckt sich eine gemalte Berglandschaft. Ganz rechts werden rudimentär das Podest und die Basis einer großen Ateliersäule sichtbar. Die benutzte Tischdecke erlaubt die Identifizierung weiterer Aufnahmen von Eduard Scholz. Auch ist die geprägte Papierborte zu beachten, die alternierend Raute und Blüte auf geripptem Fond zeigt. Sie kehrt auf zwei weiteren Daguerreotypien der Sammlung wieder, die aus anderen Gründen Scholz zugeschrieben werden.
Porträt Sophie Beate Scholze
portrait
woman
Scholze, Beate Sophie
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49-62
IMAGE
daguerreotype
de
1845
1855
Scholz, Eduard (1815-1891)
Scholz, Eduard (1815-1891)
1815
1891
„Johann Carl Wilhelm EDUARD Scholz, geb. am 4ten August 1815 in Bunzlau. Besuchte die Bürgerschule und erlernte die Porzellanmalerei in Friedeberg a.Queis. Verblieb mehrere Jahre in der Fremde und zwar in Coburg, Altenburg, Leipzig, etablierte sich dann 1839 (?) in seiner Geburtsstadt und verheiratete sich am 6. Juli 1842 mit Mathilde Engelmann. Im Jahre 1845 errichtete er ein Portrait-Atelier für Daguerreotypie und später Photographie, Rathenow’er Brillenniederlage. 1853 wurde die Seidenraupenzucht aufgenommen, und war somit eine vielseitige Thätigkeit geschaffen. Außer den geschäftlichen Betrieben kamen noch die sonstigen städtischen Ehrenämter u. Vereine hinzu als Stadtverordneter, Turnverein und Feuerwehr, Mitbegründer der Bunzlauer Liedertafel etc., so dass sein Schaffen ein sehr umfangreiches war.“ (Familienchronik der Familie Scholz) Als ausgebildeter Porzellanmaler hatte Scholz sicherlich den besten fachlichen Hintergrund für die Eröffnung eines Geschäftes für Glas- und Porzellanwaren in Bunzlau, das laut Familienchronik ganz selbständig von seiner Ehefrau geführt wurde. Da Photographie und Optik zusammengehören, war es sicherlich ein wohlüberlegter Schachzug, zusätzlich Brillen zu vertreiben. In der schlesischen Stadt Bunzlau war Scholz unter der Adresse Ring Nr. 59 lange Jahre die Nummer 1 in Sachen Fotografie. (J.V.)
Daguerreobase
Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur / Kulturhistorisches Museum, Germany
Landeshauptstadt Dresden
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