„Ein wirkliches Abbild aktueller Mode dürfte auch dieses Porträt darstellen, auf dem nicht nur das fransenbehangene Überkleid, sondern vor allem der überdimensionale Muff interessieren. Photographisch besticht die Aufnahme durch ihren enormen Kontrast und die Tiefe der Tonalität. Sehr subtil ging der unbekannte Lichtbildner beim Kolorieren der Daguerreotypie vor. Er färbte die frischen Blumen an der Innenseite der Kopfbedeckung, legte eine Winzigkeit Rouge auf die Wangen und positionierte etwas Farbe an der Decke des rechts stehenden Tisches.
Das zugehörige Etui stammt aus der Manufaktur von William Shew und trägt einen entsprechenden Klebezettel. William und seine Brüder Myron, Jacob und Trueman waren schon frühzeitig im photographischen Geschäft tätig. Außer Trueman, der nur als Daguerreotypist arbeitete, fertigten alle anderen zunächst Etuis. Schon 1844 findet man William Shew als case maker in Boston, wo er mit seinem Bruder Myrion bis 1850 diesem Geschäft nachging. Nach 1850 widmete sich William ausschließlich der Porträtdaguerreotypie.“ (Jochen Voigt: Spiegelbilder. Europäische und amerikanische Porträtdaguerreotypie 1840–1860, Chemnitz 2007, S. 112.)
[Porträt einer Frau in Winterkleidung]
portrait
woman
1a1dde66-89ed-f47f-f8f7-2d0a7232e1f7
D 199
IMAGE
daguerreotype
de
1845
1847
Anonymous
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Daguerreobase
Voigt, private collection, Germany
Landeshauptstadt Dresden
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